(Murnau). Zum 100. Todesjahr Emanuel von Seidls (1857 – 1919) zeigt das Schloßmuseum Murnau vom 6. Dezember 2019 bis 1. März 2020 die Ausstellung „Verloren – doch nicht vergessen!“. Ende des 19. Jahrhunderts erkor der Münchner Stararchitekt den Markt am Staffelsee zu seinem „gelobten Land“ und prägte ihn mit unverkennbarer Gestaltungskraft. Seidl erbaute in seinem Sommerfrische-Ort mehrere Landhäuser im Heimatstil, legte einen Landschaftspark an und ließ die Fassaden von Unter- und Obermarkt farbig bemalen: bis heute eine Attraktion für Ästheten aus aller Welt. Bislang unbekannte Dokumente und Pläne werfen nun ein neues Licht auf Werk und Wirken Seidls in Murnau. Die Gästebücher, die das Schloßmuseum anlässlich des 100. Todesjahrs digitalisieren ließ, geben Besuchern indes Einblick in das reiche gesellschaftliche Leben, das der weltgewandte Gastgeber im Markt führte. Ausschweifende Feiern, Theateraufführungen und Maskeraden lockten Münchens illustre Gesellschaft aufs Land. Die Ausstellung wird ergänzt durch Kamingespräche, Interviews mit Eigentümern von Seidl-Häusern, eine Führung durch seine Zeichensäle in München sowie Sonderführungen zu Originalplänen und -fotografien. www.schlossmuseum-murnau.de, www.murnau.de

Emanuel von Seidl Murnau Schlossmuseum
Intensiver Blick, Bürstenschnitt: Selbstbewusst schaut Emanuel von Seidl in die Kamera. Um 1896.
Foto: Schloßmuseum Murnau Bildarchiv
Vier Gästebücher aus der glanzvollen Murnauer Zeit zeigen Seidl als phantasievollen Gastgeber.
Foto: Handschriftenabteilung Bayerische Staatsbibliothek München
Um 1902 errichtete Seidl sein Murnauer Landhaus, das auch als Prototyp für Aufträge diente.
Foto: Privatsammlung St. Petersburg