Das Eggental schnürt für den Sommer neue Wandererlebnisse – sowohl für Kulturliebhaber und Kulinariker als auch für Erholungssuchende, Entdecker und Familien.

Im Südtiroler Eggental verbirgt sich hinter dem K2 kein Achttausender, sondern geführte Touren auf den Spuren von historischen Kapellen und traditionellen Köstlichkeiten. Neues gibt es auch am Latemar: Hier können Besucher den ersten Mindfulness-Weg in den Alpen ausprobieren und mit gezielten Erfahrungsübungen und Meditationstechniken zur Ruhe kommen. Für Familien werden Abenteuer-Hörspiele angeboten. www.eggental.com

Nahezu in jedem Dorf der Urlaubsdestination, die nahe Bozen und doch mitten im Dolomiten UNESCO Welterbe liegt, finden sich teils versteckte Schätze sakraler Kultur. Deren Mauern, Altäre und Fresken – die von der Romanik bis heute reichen – sind unterschiedlich gut erhalten, aber immer einen Blick wert. Gemeinsam mit professionellen Guides tauchen Gäste in Welschnofen, Steinegg und Obereggen in die Kirchen-Geschichte ein. Kombiniert werden die Wandertouren, die zwischen 2 und 5 Stunden dauern, mit kulinarischen Erlebnissen.

So erfahren Gäste, wenn sie mit der Wanderführerin Helga Tschager unterwegs sind, nicht nur Interessantes rund um das Lengeria-Kapellchen, sondern bekommen auf der Hagner Alm zur gemischten Käseplatte noch eine Einführung in die Geschichte der prämierten Almkäserei und den leckeren Käsesorten auf dem Teller. Das Panorama auf Rosengarten und Latemar gibt es noch dazu. Wer sich für die heilsame Kraft traditioneller Gebirgskräuter interessiert, geht mit Kräuterexpertin Irene Eder auf Tour zum Zischgenkirchlein. Sie kennt sich mit den grünen Alleskönnern, Bäumen und Blumen, welche am Wegesrand anzutreffen sind, bestens aus und bringt den Teilnehmenden deren heilende Wirkung und Verarbeitung näher – pflücken ausdrücklich erlaubt. Im Sternendorf Steinegg dagegen werden die sakralen Kulturgüter – darunter die alte und neue Pfarrkirche, zwei Kapellen, ein Wetterkreuz und ein Peststöcklein – mit einem Picknick kombiniert. Zu den lokalen Spezialitäten wird die Aussicht auf Steinegg und den Schlern serviert.

Eine besondere Aussicht verspricht auch der neue „Mindful.Latemar“-Achtsamkeitspfad in Obereggen. Er befindet sich entlang des Rundweges auf dem Golfrion-Berg, am Fuße der Dolomiten, auf 1872 Metern. Im Zuge des Vaia-Sturms 2018 wurden hier fast alle Bäume entwurzelt, dadurch bietet er Blicke auf das eindrucksvolle Latemar-Gebirge, aber gleichzeitig Ruhe, weil er ein Stück abseits der anderen Themenwege liegt. Für die Einheimischen ist der Berg nach dem verheerenden Sturm zu einem Ort von Beständigkeit und Resilienz geworden. Jetzt können Gäste ihn mit 18 verschiedenen Mindfulness-Übungen erwandern: Entweder in einer geführten Gruppe oder individuell, indem man kostenlos die dafür vorgesehene App herunterlädt, um die Anleitungen von Dr. Thomas Bernagozzi aufs eigene Handy zu erhalten. Der Psychologe und Mindfulness-Trainer gestaltete den Parcours – er hat bereits in Großstädten vergleichbare Wege und Übungen in Parks konzipiert und jetzt zum ersten Mal einen Pfad in den Alpen, der selbständig entdeckt werden kann.

Einfach Kopfhörer und Matte einpacken, von Obereggen aus die Kabinenbahn Ochsenweide nehmen und das Tor zum Jetzt öffnen. Mittels der geführten Übungen lernt man, sich selbst mehr wahrzunehmen und auf die Gegenwart einzulassen, aber auch die Umwelt und die natürlichen Elemente unvoreingenommenen zu betrachten. Wer den Weg unter professioneller Anleitung gehen möchte: Dr. Thomas Bernagozzi begleitet Gruppen bis max. 10 Personen immer freitags von 16. Juni bis 15. September: auf Deutsch von 13.30 bis 15.30 Uhr, auf Italienisch von 15.45 bis 17.45 Uhr. Treffpunkt: Talstation der Kabinenbahn Ochsenweide, Kosten: 30 Euro inklusive der Berg- und Talfahrt mit der Kabinenbahn Ochsenweide, Anmeldung: www.eggental.com.

Aufregend dagegen wird es bei den neuen Hörspielen im Erlebnisreich Latemarium, das den mächtigen Gebirgsstock dank diverser Themenwege für Genusswanderer, sportlich Ambitionierte und Familien erlebbar macht. Hinauf geht es bequem mit dem Oberholz-Lift. Dann treffen Abenteuer auf Naturerlebnisse. Auf drei unterschiedlichen Wegen werden mithilfe von Installationen, Karten, Hörspielen und einer App Kinder zwischen 6 und 14 Jahren angeregt, knifflige Rätsel und Aufgaben analog und digital zu lösen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Geschwister Toni und Klara vom Jörgelhof, die durch magische Dolomitensagen, die Sturmnacht Vaia und spannende Wilderer-Geschichten führen. Dabei taucht die ganze Familie in die Abenteuer ein, ist dabei körperlich aktiv und sammelt wertvolle Punkte, die zur konkreten Wiederaufforstung des Waldes nach dem Sturm beitragen.

Über das Eggental
Die sieben Orte des Eggentals liegen nur 20 Kilometer von der Autobahnausfahrt Bozen Nord entfernt. Das Gebiet beheimatet gerade mal 9300 Einwohner und erstreckt sich über 200 Quadratkilometer, davon 70 Prozent Waldfläche. Wanderer haben im Angesicht des Dolomiten UNESCO Welterbes mit Rosengarten und Latemar gut 500 Kilometer markierter Wege zur Auswahl. Unter besonderem Schutz stehen die Naturparks Schlern-Rosengarten und die Bletterbachschlucht. Insgesamt 30 Hütten und Buschenschänken bieten traditionelle Südtiroler Köstlichkeiten an und laden auf ihren großen Sonnenterrassen zum Einkehren ein. Die rund 5000 Gästebetten verteilen sich auf 17 Hotels im 4-Sterne-Bereich sowie auf weitere 45 Hotels im 3-Sterne Bereich. Mehr als 90 Prozent der Unterkünfte – darunter Apartments für unterschiedliche Ansprüche – sind klein und familiengeführt.

Weitere Infos
Eggental Tourismus, Dolomitenstraße 4, I-39056 Welschnofen, Tel.: 0039/0471/619500, info@eggental.com, www.eggental.com

St. Helena im Eggental
Die Kapelle St. Helena gehört zu den sakralen Kulturschätzen.
Foto: Eggental Tourismus, StorytellerLabs
Wandern Latemarwiese
Die frischen Kräuter wandern von der Wiese in den Mund.
Foto: Eggental Tourismus, Helmuth Rier
Mindful.Latemar
Mindful.Latemar ist der erste Achtsamkeitspfad in den Alpen.
Foto: Obereggen Latemar AG.SpA, Günther Pichler