Rundum-sorglos-Pakete mit Übernachtungen und Gepäcktransport machen Weitwandern zum unbeschwerten Erlebnis. Einfach losgehen und genießen.

Leichtfüßig wandern, mit freiem Kopf und kleinem Rucksack. Schritt für Schritt den Reiz der Kitzbüheler Alpen erleben, die charakteristische Landschaft und den enormen Abwechslungsreichtum. Das war der Grundgedanke, als der Kitzbüheler Alpen Trail – kurz KAT – vor zehn Jahren als Weitwanderweg angelegt wurde. Mit seinem Rundum-sorglos-Paket inklusive Übernachtungen und Gepäcktransport, mit persönlicher Beratung und individueller Angebotserstellung, gilt er noch immer als richtungsweisend. Prototyp und Vater aller Laufstege ist der KAT Walk Alpin, der jetzt Jubiläum feiert. Auch wenn in den vergangenen Jahren weitere Varianten hinzugekommen sind, ist er nach wie vor der Star.

Sechs Tagesetappen, insgesamt 113 Kilometer Strecke, 6300 Höhenmeter im An- und Abstieg: Das sind die nüchternen Kennzahlen des legendären Laufstegs, der quer durch die Kitzbüheler Alpen verläuft, die komplette Region verbindet und dabei ihre Kontraste erlebbar macht. Von Hopfgarten im Westen der Kitzbüheler Alpen führt die Strecke immer auf der Sonnenseite durch unberührte Bergwelten und kaum besiedelte Gebiete wie die Kelchsau und das Windautal ebenso wie über erschlossene Gipfel und durch belebte Orte, allen voran das mondäne Kitzbühel. Die charmanten Ortschaften der Kitzbüheler Alpen sind so abwechslungsreich und charakterstark wie der zertifizierte KAT Walk selbst.

Wer unterwegs ist, lernt schnell zu schätzen, dass er sich auf den Moment konzentrieren kann und um nichts kümmern muss. Der Weg ist vorbildlich ausgeschildert, die KAT Walk-Wanderkarte aus dem Starterpaket hat daher als Andenken die größte Bedeutung. Alle Unterkünfte (einmal auf einer Alm, sonst in gemütlichen Gasthäusern und guten Hotels) sind vorab mit Frühstück oder Halbpension gebucht, das Gepäck steht bei der Ankunft schon bereit. Nur noch duschen, umziehen und essen. Besonders empfehlenswert sind die KochArt-Betriebe, die Produkte ausgewählter heimischer Bauern verwenden und von denen es entlang der Strecke etliche gibt.

Obwohl sich seine Attraktivität längst herumgesprochen hat, bleibt der KAT Walk im wahrsten Sinne des Wortes ein exklusives Erlebnis. Denn besonders auf den ersten Etappen durch die unberührten Seitentäler sind auch die Übernachtungsmöglichkeiten limitiert. Große Gruppen haben keinen Platz, wer mit Freunden unterwegs sein möchte, sollte früh buchen.

Weil sich der KAT Walk Alpin mit seinen sechs Etappen im Praxistest als konditionell ziemlich anspruchsvoll erwiesen hat, wurde die verkürzte Kompakt-Variante als Alternative eröffnet: Sie hat einen Wandertag weniger im Gepäck und bietet zwischendurch die Möglichkeit, sich für entspanntes Schweben statt Gehen zu entscheiden. Der KAT Walk Alpin schließt diese Option auf den ersten drei Etappen aus: Zunächst führt er durch Gegenden, in der es einfach keinen Lift und keine Gondel gibt.

Erst kurz vor der Ehrenbachhöhe (1802 m) ist der Weg für alle wieder derselbe. Man rastet im Hahnenkamm Stüberl (einem von mehreren Bergrestaurants, aber allein wegen des Namens muss es eigentlich dieses sein) – und beginnt den Abstieg über die Streif hinunter nach Kitzbühel. Mit bis zu 85 Prozent Gefälle flößt die Weltcup-Piste sogar Respekt ein, wenn man sie vorsichtig zu Fuß hinunter geht. Der Weg ist gesäumt mit Informationen zur Rennstrecke und zu Schlüsselstellen.

Tags drauf lockt das Kitzbüheler Horn, das aufgrund seines markanten Sendemasts auch KAT Walkern Orientierung gibt, die ansonsten gern den einen mit dem anderen Gipfel verwechseln. Übrigens: Der Wilde Kaiser – das Felsmassiv, das sich von den typischen Grasbergen der Kitzbüheler Alpen deutlich absetzt – ist eigentlich immer irgendwo am Horizont zu erkennen.

Über den spektakulären Ludwig-Scheiber-Steig (an steileren Stellen mit Stahlseil gesichert) geht es nach dem Erinnerungsfoto am Kitzbüheler Horn hinunter zum Harschbichl und weiter zur Unterkunft im belebten St. Johann in Tirol. Der Abendspaziergang durch das Zentrum mit seinen Bars, Cafés und Restaurants bietet einen wunderbaren Kontrast zum Bergerlebnis.

Noch einmal Schlafen, dann auf zur letzten Etappe nach St. Ulrich im Pillerseetal: Zum Abschied führt der Weg wieder durch ursprüngliche alpine Landschaft mit ein paar Almen, auf denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Daher empfiehlt es sich, für diese Etappe eine ordentliche Portion Brotzeit einzupacken, um auf der sicheren Seite zu sein.

Zahlen und Fakten:
Der KAT Walk wurde 2014 in der Alpin-Variante mit sechs Wandertagen eröffnet und kostet mit sieben Übernachtungen, Halbpension, Gepäcktransport und Kartenmaterial ab 970 Euro pro Person im Doppelzimmer. Die Angebote wurden kontinuierlich weiterentwickelt, um unterschiedliche Bedürfnisse noch besser zu bedienen. Seit 2015 gibt es die Kompakt-Variante mit fünf Wandertagen und sechs Übernachtungen für 900 Euro. Seit Sommer 2022 ist der KAT Walk zudem in der Family-Variante buchbar – mit spannenden Bergerlebnissen für Kinder am Weg für Motivationsschübe zwischendurch. Sechs Übernachtungen kosten für Erwachsene ab 965 Euro, für Kinder (6 bis 12 Jahre) 485 Euro.

Die Kitzbüheler Alpen – das sind die vier Regionen Hohe Salve, Brixental, St. Johann in Tirol und PillerseeTal rund um Kitzbühel mit 20 Orten, die sich ihren Tiroler Charme bewahrt haben. Dazu gehören bekannte Namen wie Hopfgarten, Kirchberg, St. Johann in Tirol und Fieberbrunn.

Gästekarte gilt als Zug- und S-Bahnticket: Alle Urlauber der vier Kitzbüheler Alpen-Regionen können mit gültiger Gästekarte den Nahverkehr nutzen. Sie gilt für Züge (REX) und S-Bahnen auf der Strecke von Wörgl bis Hochfilzen.

Weitere Infos: Kitzbüheler Alpen Management GmbH, Elsbethen 78, A-6361 Hopfgarten im Brixental, Tel.: +43 57507 8000, info@kitzalps.com, www.kat-walk.at.

KAT Walk
Auf dem richtigen Weg: Der KAT Walk Alpin verläuft quer durch die Kitzbüheler Alpen.
Foto: Erwin Haiden
Der Ursprüngliche: Der KAT Walk Alpin führt kilometerweit durch alpine Abgeschiedenheit.
Foto: Erwin Haiden
Am Horizont der Wilde Kaiser: Er ist stiller Begleiter auf dem legendären Weitwanderweg.
Foto: Erwin Haiden